Beschreibung:
Der Dreißigjährige Krieg nahm seinen Ausgang von politisch-konfessionellen Streitfragen im römisch-deutschen Reich, entwickelte sich dann aber zu einer der größten Kriegskatastrophen der Neuzeit, an der zahlreiche europäische Mächte beteiligt waren. Wie die Auseinandersetzung eine solch zerstörerische Dynamik erhalten konnte, ist
die Frage, die im Zentrum des Buches steht. Da eine Friedenslösung im Reich ausblieb, wirkten die Krisenherde im europäischen Umfeld schrittweise und ungehindert ins Reich
hinein. So erreichte der Krieg seine verheerendste Eskalationsstufe und wurde endgültig zu einem europäischen Konflikt. Europäisch waren auch die Kriegsführung, die
Zusammensetzung der Söldnerarmeen und schließlich der Friedenskongress, mit dem der Krieg beendet wurde.
Ein neue und schlüssigere Antwort auf die Frage, warum sich das Kriegsgeschehen in Deutschland scheinbar unaufhaltsam - gerade in den späteren Jahren des Krieges -
mit anderen tiefgreifenden Konflikten in Europa verband, ergibt sich aus den internationalen Forschungen der letzten Jahre. Eines der Ziele des Buches ist es, diese neuen
Perspektiven in einem Gesamtüberblick angemessen und verständlich zu würdigen.
Im Mittelpunkt des Buches steht die Frage, wie sich aus politisch-konfessionellen Streitfragen im römisch-deutschen Reich seit 1618 ein kriegerischer Flächenbrand entwickelte, an dessen zerstörerischer Dynamik zahlreiche europäische Mächte beteiligt waren. Da Kaiser und Reichsstände sich nicht auf eine Friedenslösung verständigten, konnten die Krisenherde im europäischen Umfeld schrittweise und ungehindert in das Reich hineinwirken. Der Krieg erreichte so seine verheerendste Eskalationsstufe und wurde endgültig europäisch. Europäisch waren die Kriegsführung, die Söldnererarmeen, die Wahrnehmung der Katastrophe und schließlich auch der Friedenskongress.
Aus den neuesten internationalen Forschungsanstrengungen ergibt sich ein schlüssiges Bild, warum sich das Kriegsgeschehen in Deutschland mit anderen tiefgreifenden Konflikten in Europa verband. Eines der Ziele dieses Buches als einer Gesamt- und Überblicksdarstellung ist es, diese neuen Perspektiven verständlich zu würdigen.