Beschreibung:
Der im aktuellen politischen Diskurs vielzitierte "Kampf der Kulturen" zwischen einem westlich-christlichen und einem orientalisch-islamischen Kulturkreis findet seine mittelalterliche Entsprechung im Zeitalter der Kreuzzüge. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Rahmen eines kulturgeschichtlichen Ansatzes zunächst mit der Frage, wie die Teilnehmer des Ersten und Zweiten Kreuzzugs ihre eigene Rolle als Kreuzfahrer deuteten. Obwohl sich bei ihnen durchaus eine kollektive Identität als Pilgerkrieger Christi feststellen lässt, bildeten die Kreuzheere dennoch weder in politisch-herrschaftlicher, noch in ethnisch-kultureller, oder gar in sozialer Hinsicht eine Einheit. Selbst die verschiedenen Handlungsmotive, die abendländische Christen an einem Kreuzzug teilnehmen ließen und auch während des Unternehmens ihr Verhalten bestimmten, unterstreichen die vorhandene Diversität innerhalb der Großgruppe der Kreuzfahrer.