Viva Colonia" sollte ein unverzichtbares Buch für jeden sein, der sich Gedanken über den Zustand und die Zukunft Kölns macht. Ob Architektur, Stadtentwicklung, Kultur, Politik, Finanzen, Verkehr, Sicherheit, Sauber- keit, überall liegt es im Argen. Die zunehmende Verwahrlosung der Stadt ist vielen ein Dorn im Auge. Politik und Verwaltung erscheinen unfähig, daran etwas zu ändern. Obwohl die selbstverschuldete Zerstörung des Kölner Stadtarchivs die größte kulturelle Katastrophe der Nachkriegszeit auf dem Boden der Bundesrepublik gewesen ist, deutet nichts auf eine gewissenhafte Aufarbeitung, Besinnung oder Verhaltensänderung der Verantwortlichen dieses Unglücks hin. Alle machen weiter, als ob nichts passiert wäre und niemand ist bisher dafür belangt worden. Ist der weitere Niedergang Kölns da- durch programmiert? Der Autor kommt in seinem Buch zu neuen ungewohnten Diagnosen und Befunden. Seine Kritik scheut vor den heiligen Kühen Kölns nicht zurück und stellt unbequeme und ungewohnte Fragen. Doch er zeigt auch Perspektiven auf. "Viva Colonia" soll deshalb als Beitrag gesehen werden, die Diskussion über die Weiterentwicklung der Stadt mit neuen Ansätzen und Akzenten voran zu bringen.