Himmel in Flammen

Acht Novellen Aus dem Portugiesischen von Magnus Chrapkowski. Deutsche Erstausgabe.
Sofort lieferbar | Lieferzeit: Sofort lieferbar I

27,00 €*

Alle Preise inkl. MwSt.|Versandkostenfrei
ISBN-13:
9783965870116
Veröffentl:
2021
Erscheinungsdatum:
01.12.2021
Seiten:
367
Autor:
Mário De Sá-Carneiro
Gewicht:
538 g
Format:
218x138x32 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Sá-Carneiros Novellenzyklus Céu em fogo - neben Pessoas Buch der Unruhe das bedeutendste portugiesische Prosawerk des 20. Jahrhunderts - entführt den Leser in die Metropolen Paris und Lissabon. Der Autor löst sich in eine Vielzahl von Figuren auf: Dramatische Schicksale hochsensibler, »vibrierender« Seelen, die sich auf den verschiedensten Ebenen der Wahrnehmung und Empfindung in ständiger wechselseitiger Durchdringung befinden, werden von einer sensualisierten, synästhetischen Sprache wie von einer Symphonie Skrjabins getragen.
Sá-Carneiro entwickelte seine Ästhetik konsequent aus der für die gesamte Moderne zentralen Erfahrung des Selbstverlusts und dem philosophischen Problem der Identität. Über Rimbauds »Ich ist ein anderer« geht er weit hinaus - er ist sich eines Selbst bewußt geworden, das über sich hinaustreibt, aber nirgendwo anlandet: »Ich bin nicht ich, noch der andere,/ Ich bin irgendetwas dazwischen.« Wie Sá-Carneiro selbst befinden sich seine Protagonisten auf der obsessiven Suche nach dem sich entziehenden, unberechenbaren Ich - in der Liebe, im Wahnsinn, im Traum, in der Kunst und der Wissenschaft. Es ist ein passioniertes Ringen um die wahre, »goldene « Vollkommenheit des Menschen, das sich von der Moral und den gesellschaftlichen Konventionen nicht fesseln läßt.

Die Suche des Selbst im Anderen, nach dem Anderen im Selbst führt schließlich in das au-delà des Symbolismus, in ein Jenseits-der-Wirklichkeit, das sich manchmal hinter einem Himmel in Flammen, manchmal im Abgrund des Ich erahnen läßt. Darauf zielt die Ekstase beim ästhetischen Genuß, beim Sex, im Verbrechen oder im Tod.
Mário de Sá-Carneiro (1890-1916) verband eine enge, fruchtbare Freundschaft mit Fernando Pessoa, der ihn als »besten Freund« und »geliebteste Seele« in Erinnerung behielt gemeinsam gaben sie die zweite Nummer der wegweisenden Zeitschrift Orpheu (1915) heraus. In Paris, Hauptstadt seiner Inspiration, wo er seit 1912 Fuß zu fassen suchte, führte er ein Bohème-Leben: Seine Schaffenskraft wurde immer öfter von Depressionen gelähmt, die ihn in den Selbstmord trieben. Zu Lebzeiten veröffentlichte er das Theaterstück Amizade (Freundschaft), die Novellen Princípio (Beginn, 1912), die Lyriksammlung Dispersão (Auflösung), den Roman A confissão de Lúcio (Lúcios Geständnis, 1913) und schließlich Céu em fogo (1915).

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.

Google Plus
Powered by Inooga