Kinderblutbriefe

Gedichte & lyrische Prosa 2013 - 2014
 HC runder Rücken kaschiert
ISBN-13:
9783944643427
Veröffentl:
2014
Einband:
HC runder Rücken kaschiert
Erscheinungsdatum:
06.10.2014
Seiten:
108
Autor:
Ro Willaschek
Gewicht:
396 g
Format:
216x215x12 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Bei Lyrik von Rang ist immer genaues Hinsehen, genaues Hinhören erforderlich. Dies gilt in besonderem Maße für die Gedichte von RO Willaschek. Im ¿Hauptberuf¿ anerkannter Grafi­ker und Fotokünstler, obendrein Musiker und Multi-Instrumentalist, arbeitet der Autor in seinen Texten nicht nur mit Worten; Schriftbild und inhaltsunabhängiger Klang spielen eine ebenbürtige Rolle. Norbert Lennartz konstatierte: »Wie William Blake, Dante Gabriel Rosetti, Ernst Barlach u.v.a. ist auch RO Willaschek ein für die Komparatistik relevanter Künstler, der die Affinität und wechselseitige Durchdringung der Künste mit Überzeugung demonstriert. Die seine Künstlerbiographie seit den Anfängen begleitende Multimedialität von Musik, Lyrik, Photographie, Film, Performance und Bildkunstwerk dient hierbei nicht nur der Mög­lichkeit einer modifizierenden Ausdrucksvielfalt, sondern ist auch die Konsequenz einer romantisch-anachronistisch anmutenden Suche nach dem Gesamtkunstwerk; (¿)«
Wie übergenau man hinzusehen hat, wenn man die extrem sublime Arbeitsweise dieses Dichters ganz erfassen will, mag ein einziges Beispiel zeigen: Im gesamten Lyrikapparat des hier vorliegenden Werks existiert keinerlei ¿klassische¿ Interpunktion, der Leser wird alleine von der Wortwahl und -setzung durch die Zeilen geführt. Nur an einer einzigen Stelle durch­bricht Willaschek dieses Schema und setzt ein Satzzeichen. Es ist ein Fragezeichen, das eben wegen seiner Singularität wie ein Donnerschlag wirkt! Der Text davor lautet: »Nimmst Du es überhaupt noch wahr?«. Und genau das ist die Frage, mit der sich alle Wer­ke dieses Multimedialen befassen. In einer Art ¿Mise en abyme¿ öffnet dieses scheinbar simple Frage­zeichen ein ganzes Spiegelkabinett von Bezügen und Rückbezügen. Vor allem aber stellt der Autor uns, den Lesern, die alles entscheidende Frage, deren Beantwortung ohne Übertrei­bung den Gang der Menschheitsgeschichte beeinflussen wird: »Nimmst Du es überhaupt noch wahr?«

(Hans-Joachim Griebe)

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