Beschreibung:
Die Vielgestaltigkeit und Tiefe mittelalterlicher Bildung und Wissenschaft wird häufig unterschätzt. Gerade das spätere Mittelalter entwickelte eine Fülle von Ansätzen und Konzepten. Aber auch schon das Denken der antiken oder frühmittelalterlichen Menschen war ähnlich komplex wie das der späteren. Bedeutsame Entwicklungen vollzogen sich im Mittelalter zum einen im Bereich der Bildungsinstitutionen, von den Kloster- und Kathedralschulen bis hin zum Schulwesen des späteren Mittelalters, zum anderen in den verschiedenen Disziplinen, von den sieben freien Künsten über Philosophie, Theologie, Recht, Geschichtsschreibung und politische Theorie hin zu den mechanischen und magischen Künsten. Dabei geht es keineswegs darum, im hegelianischen Sinne einen Prozess der allmählichen Bewusstwerdung des menschlichen Geistes nachzuzeichnen. Der Band zeigt vielmehr die wachsende Vielfältigkeit der Gedankenwelten, sowohl in einem chronologischen Durchgang durch die Geschichte der Institutionen und der Lehrpläne als auch in Überblicken über die mittelalterliche Entfaltung der Fächer und Themen.
Mittelalterliche Bildung und Wissenschaft legten die Grundlagen der modernen Welt. Das antike und arabische Erbe wurde bewahrt und weiterentwickelt, zugleich entstand eine Vielfalt an neuen Ansätzen und Gedankenwelten.