Beschreibung:
Die siebzehnjährige Katharina ist Anfang der 1970er Jahre in einer geschlossenen Einrichtung für Jugendliche untergebracht. Sie wurde straffällig. Mindestens einmal pro Woche muss sie mit einem Psychiater sprechen, um die Hintergründe ihres Deliktes zu ergründen. Erstaunlicherweise gelingt es ihr dabei, dem Arzt »ihre« Gesprächsregeln aufzuzwingen. Die »Delinquentin« wird zur »Regisseurin«. Er darf nichts fragen, sich nicht einmal räuspern. Das würde Katharina zu sehr von sich selbst »wegtreiben«.Der Psychiater lässt sich darauf ein. Später erhält er die »Erlaubnis«, mit selbst beschrifteten Kärtchen in einen Dialog zu treten. Stück für Stück erfährt man, was Katharina erlebt hat. Heftige, wütende, aber auch sehr sensible Schilderungen über Erlebnisse, die zu ihrer Tat führten.
. Der Text entfaltet vom ersten Satz an einen Sog, den er bis zum Ende beibehält.. Ein Opfer, das zur Täterin wird. Feinfühlige Personenzeichnung. Ein Kammerspiel, kunstvoll verfasst, ohne dabei gekünstelt zu wirken: Aus einem Monolog wird ein Gespräch in besonderer Form.. Plausibel und authentisch.