Beschreibung:
Mit dem Wandel von der industriellen zur Dienstleistungsgesellschaft werden Gefühle zu entscheidenden beruflichen Kompetenzen. Sie unterliegen der Vermarktlichung und werden zu einem Kapital. Otto Penz und Birgit Sauer entwickeln vor diesem Hintergrund in Anlehnung an Bourdieu und Foucault ein kritisches gesellschaftstheoretisches Konzept von Affekten. Sie untersuchen deren soziale und geschlechtsspezifische Prägung im Kontext neoliberaler Transformation von Erwerbsarbeit und zeigen am Beispiel einer einst staatlichen Verwaltung, nämlich der Post, wie die Fremd- und Selbstkontrolle von Affekten zu einer unternehmerischen Haltung der Arbeitskräfte beiträgt.Das Buch behandelt sowohl die Auswirkungen affektiver Arbeit auf die Subjektivität der Beschäftigten als auch die Frage der affektiven Vergesellschaftung von Arbeitskräften im gegenwärtigen Kapitalismus. Es diskutiert, ob die Mobilisierung von Affekten zum Verschwinden der Geschlechterdifferenz führt und ob sich aus affektiven Beziehungen neue Chancen für solidarisches Handeln angesichts prekärer Arbeitsverhältnisse eröffnen.
InhaltEinleitung: Über die Ökonomisierung von Gefühlen 91. Von Gefühlen, Emotionen und Affekten: Begriffliche Klärungen in einem weiten (Forschungs-)Feld 211.1. Über die wissenschaftliche (Wieder-)Entdeckung von Emotionen 221.2. Sozialwissenschaftliche Dimensionen von Emotionen und Gefühlen 311.3. Die affektive Wende 371.4. Eine machtsensible Definition von Affekten 482. Von emotionaler zu affektiver Arbeit: Annäherungen an die Transformationen von Erwerbsarbeit 572.1. Die >EntdeckungFreiheit von Arbeit