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Vergessen als politische Option

Zur Einhegung interner Konflikte in der Antike
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ISBN-13:
9783515135061
Veröffentl:
2023
Seiten:
106
Autor:
Frank Bernstein
eBook Typ:
PDF
eBook Format:
EPUB
Kopierschutz:
1 - PDF Watermark
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Interne Konflikte bewältigten Griechen und Römer - anders als wir - nicht durch 'Aufarbeitung', sondern durch Verdrängung: Politisch verordnetes kollektives Vergessen war eine Option, die Aussöhnung und inneren Frieden stiften sollte und konnte. Amnestien etwa waren eine präemptive Maßnahme, um ein Wiederaufleben von Konflikten zu verhüten, Kommunikationsabbrüche zielten auf Prävention. Dieser analytische Essay versammelt prinzipielle Überlegungen zum kollektiven Vergessen sowie dessen Formen und stellt es in den größeren Kontext besonderer mentaler Dispositionen. Die Antike brauchte das Vergessen. Seine Optionalität steht im engsten Zusammenhang mit der Konfliktunfähigkeit der politischen Kulturen in Hellas und Rom. Alles mündet daher in die These, dass das kollektive Vergessen in den so eigenen antiken Friedensvorstellungen seine letzte Begründung findet. Im Vergessensgebot begegnet uns der tiefste Ausdruck der Totalität von Konsens und Dissens im politischen Empfinden, Denken und Handeln der Griechen und Römer, kannten sie doch nicht den Kompromiss. Interne Konflikte konnten nicht beigelegt, allenfalls eingehegt werden - durch das Vergessen.Frank Bernstein ist Lehrstuhlinhaber für Alte Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Neben dem pazifikatorischen Vergessen bilden weitere Schwerpunkte seiner Forschung das Problem der 'Großen Kolonisation der Griechen' und Roms politische Religionsgeschichte.

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