Der überforderte Frieden

Versailles und die Welt 1918-1923
 gebunden
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ISBN-13:
9783406725067
Veröffentl:
2019
Einband:
gebunden
Erscheinungsdatum:
09.10.2018
Seiten:
1531
Autor:
Jörn Leonhard
Gewicht:
1501 g
Format:
221x144x66 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Der Erste Weltkrieg war ein industrialisierter Massenkrieg. Je länger er dauerte, desto mehr veränderte er die Gesellschaften, die ihn führten, und desto rasanter entwertete er das Wissen der Politiker. Wie sollte man ihn beenden? Meisterhaft und mit dem Blick für die globalen Zusammenhänge erzählt Jörn Leonhard, wie die Welt zwischen 1918 und 1923 um eine neue Friedensordnung rang und was diese Zeitenwende für den weiteren Verlauf des 20. Jahrhunderts bedeutete. Dabei werden die hochfliegenden Erwartungen und die teils widersprüchlichen Versprechen ebenso deutlich wie die erdrückenden Probleme bei der Umsetzung und die Unterschiede zwischen den Annahmen in Paris und den Realitäten vor Ort. Ob im Blick auf untergehende Reiche und neue Staaten, ethnische Minderheiten oder das neue Massenphänomen von Flucht und Vertreibung: Die Art und Weise, wie der Krieg zu Ende ging, schuf Enttäuschungen und Konflikte, die das 20. Jahrhundert prägen sollten und deren Ausläufer bis in unsere Gegenwart reichen.
InhaltI. «Die ganze Welt wird anders»: Vergangenheit und Zukunft am Ende des KriegesII. Hohe Erwartungen, offene Ausgänge: Die Scharniere des Krieges 1916 bis 19181. Kriegsziele, Friedensinitiativen und die paradoxe Ökonomie der Opfer2. Neue Utopien und entfernte Verwandtschaft: Weltrevolution, Weltdemokratie, Selbstbestimmung3. Asymmetrischer Frieden und progressive Rhetorik: Brest-Litowsk und die Vierzehn Punkte Woodrow Wilsons4. Die ideologischen Arsenale des FriedensIII. Reiche und Revolutionen: Das lange Kriegsende im Herbst 19181. Aufteilen und Erhalten: Das Ende des Krieges im Osmanischen Reich2. Loyalitätswandel und Legitimitätskrise: Der Zerfall der Habsburgermonarchie3. Fragiler Konsens, überzogene Hoffnungen: Der lange Weg der Alliierten und Deutschen nach Compiègne4. Drei Waffenstillstände zwischen Kapitulation und RevolutionIV. Triumph und Trauer: Der globale November 19181. Herausfinden und Zurückfinden: Der November 1918 der Soldaten2. Emotion und Epoche: Heimatfronten zwischen Restabilisierung und Verunsicherung3. Kapitulation und Ermächtigung: Das weltweite Kriegsende4. Gespiegelte Geschichte? August 1914 und November 1918V. Nach dem Krieg, vor dem Frieden: Das «Traumland» zwischen November 1918 und Frühjahr 19191. Kurze Wege nach Paris: Erschöpfte Sieger und erhoffte Friedensdividenden in Europa2. Lange Reisen nach Europa: Globale Akteure und konkurrierende Erwartungen3. Entscheidungen, Bedrohungen, Vorbereitungen: Die Zwischenzeit der deutschen Republik4. Variationen und Improvisationen der Niederlage: Österreich und Ungarn zwischen Revolution und Frieden5. Nach dem Imperium: Staatsbildung und umkämpfte Souveränität in Ostmittel- und Südosteuropa6. Erosion und Intervention: Übergangszonen zwischen Russland und dem Osmanischen Reich7. Ansprüche und Visionen: Kolonialgesellschaften nach dem Krieg8. Vor Paris: Die Hypotheken der ZwischenzeitVI. Aus dem Krieg und wieder zu Hause: Demobilisierte Gesellschaften und remobilisierte Gewalt1. Zurückkehren und empfangen werden: Von Soldaten zu Veteranen2. Rekonstruktion, Reintegration und Exklusion: Die widersprüchliche Heimat des Nachkrieges3. Unterwegs und dazwischen: Flüchtlinge, Staatenlose und der Kampf um Anerkennung und Status4. Übergänge und Entgrenzungen: Das Kontinuum der Gewalt5. Utopie und Untergang: Intellektuelle Diagnosen und Aufbrüche6. Nach dem Krieg: Generationen und FrakturenVII. Moral und Interesse: Die Pariser Friedenskonferenz ab Januar 19191. Eröffnen und Ausschließen, Anwesende und Abwesende: Die Widersprüche der Konferenz2. Wissen, Arkanum und Öffentlichkeit: Die Konferenz der Experten, Diplomaten und Journalisten3. Vertrauensvorschuss und Glaubwürdigkeitskrise: Der Kampf um die Völkerbundakte4. Dekolonisierungsimpuls und Machtinteresse: Der Testfall der Mandate und die Zukunft des Kolonialismus5. Das Vakuum der postimperialen Zusammenbruchzone: Konkurrierende Ansprüche in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa6. Ansprüche und Wirklichkeiten: Der Nahe Osten in Paris7. Verflochtene Agenden: Deutschlands Status, Polens Staat,Frankreichs Sicherheit8. Schuld und Schulden: Von der moralischen zur politischen Ökonomie der Reparationsfrage9. Der Krieg als Verbrechen: Auf der Suche nach einer internationalen Rechtsordnung10. Saarland und Fiume, Schantung und Kleinasien: Die Krise der Konferenz im April 191911. Nebenbühnen, Katzentische, Hinterzimmer: Globale und postkoloniale Vorstellungen jenseits der Friedenskonferenz12. Der Preis der Kompromisse: Stabilisierungsleistung und Aporien auf der Pariser Friedenskonferenz im Frühjahr 1919VIII. Die polyzentrische Krise: Paris und die Welt seit März 19191. Die Präsenz der Abwesenden: Revolutionärer Internationalismus und nationale Behauptung in Russland und Ungarn2. Die bedrohte Republik und die Diskussion der Schuldfrage: Das lange Warten der Deutschen bis Mai 19193. Ermächtigung und Emanzipation: Die Eigenlogik der globalen Krisenschwellen4. Universalismus der Versprechen, Partikularismus der Kontexte: Über Gleichzeitigkeit und KausalitätIX. Kalkül und Emotion: Versailles im Sommer 19191. Unterstellte Demütigung und verletzte Ehre: Der Vertragsentwurf vom 7. Mai 19192. Inkrementale Lösungen und emotionale Überwölbung: Der Kampf um die Annahme des Friedensvertrags3. Die Grenzen der Inszenierung: Von der Unterzeichnung zur Friedensfeier4. Der Weg nach Versailles und das Versagen der politischen Kommunikation.X. Postimperiale Räume: Verträge und Revisionen 1919 bis 19231. Rechtsnachfolge, Anschluss, Rumpfstaat? Österreich und die Konferenz von Saint-Germain2. Innenpolitische Belastung und kollektives Trauma: Bulgarien in Neuilly und Ungarn in Trianon3. Von Sèvres nach Lausanne, von Istanbul nach Ankara: Vertragsrevision und Souveränitätsanspruch der Türkei 1919 bis 19234. Imperiale Erosion und koloniale Expansion? Der Nahe und Mittlere Osten.XI. Nach Paris: Das lange Ringen um eine Nachkriegsordnung1. Bedingter Frieden: Revisionsanläufe und Weltvisionen nach dem Sommer 19192. Fluide Formationen: Staatsbildung, Statuskonflikte und Stabilisierungsansätze in Ostmittel- und Südosteuropa3. Belagerte Republik: Die Krisen des deutschen Nachkrieges bis 19234. Untergangsvision und Aufbruchssignal: Liberalismus und Massendemokratie nach 1918XII. Eine globale Epochenschwelle: Der überforderte Frieden und das 20. JahrhundertAnhangAnmerkungenQuellen- und LiteraturverzeichnisVerzeichnis der KartenBildnachweisDankPersonenregisterSach- und Ortsregister

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