Sieh den Krantz der Jungfer an, der ihren Sarg gezieret

Ergänzungsband zum Totenkronenbrauch und seinen Sachzeugen in Altmark und Elb-Havel-Winkel - einem fast vergessenen Gedenken
 Paperback

28,80 €*

Alle Preise inkl. MwSt.|Versandkostenfrei
ISBN-13:
9783384111517
Veröffentl:
2024
Einband:
Paperback
Erscheinungsdatum:
15.02.2024
Seiten:
216
Autor:
Dieter Fettback
Gewicht:
642 g
Format:
297x210x14 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:

Der Totenkronenbrauch gehört zu einer einst weit verbreiteten Sitte für jung und ledig Verstorbene beiderlei Geschlechts, denen durch den frühen Tod das Sakrament der Vermählung verwehrt blieb. Optisch symbolisieren dabei für uns die Braut-, zugleich Toten-Kronen und -Sträuße deren stellvertretende 'Himmelshochzeit¿. Im Norden Sachsen-Anhalts wurde diese Erinnerungskultur 500 Jahre lang bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ausgeübt.Die Sachzeugen des Totenkronenbrauchs waren seinerzeit elterlicher Trost bei den vielen Sterbefällen der Kinder und jungen Menschen, aber zugleich auch Statussymbole ihrer Familien. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts verschwanden die meisten Objekte aus den Kirchen, wodurch der Brauch nahezu vollständig in Vergessenheit geriet.Dieser Ergänzungsband folgt der 2021 unter dem Titel ¿Diese Krone weihten tief betrübte Eltern¿ erschienenen Veröffentlichung. Als neue Quellen konnten u. a. historische Innenaufnahmen von Kirchen erschlossen werden. Hinzu kommen neuzeitliche Grabdenkmäler mit Symbolik des Totenkronenbrauchs und eine Diskussion zu Totenkronen im archäologischen Kontext. Ohne eine Kompletterfassung erreicht zu haben, bezeugen derzeit nunmehr mindestens 109 Ortschaften der Region und insgesamt mehr als 318 Einzelnachweise die einstige Ausübung dieses Brauchs. Aussagen zu Genealogie und Medizin erlauben abermals, die sozialen familiären Verhältnisse der Verstorben zu erhellen und die Todesumstände zu beschreiben.Gerade die Einblicke in die Lebensumstände und in das private Umfeld der Landbevölkerung ermöglichen, zur Sozial- und Kulturgeschichte des nördlichen Sachsen-Anhalts beizutragen. Zudem berechtigt die große Zahl der so jung verstorbenen Menschen ein Gedenken an jene familiären Schicksale und die Bewahrung ihrer Erinnerungsmale für zukünftige Generationen.
Information über eine fast vergessene, bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts ausgeübte Erinnerungskultur, um deren noch erhaltene Sachzeugen zu erläutern und vor Vernichtung zu bewahren.

Kunden Rezensionen

Zu diesem Artikel ist noch keine Rezension vorhanden.
Helfen sie anderen Besuchern und verfassen Sie selbst eine Rezension.

Google Plus
Powered by Inooga