Beschreibung:
Thomas Manns Roman "Joseph und seine Brüder", der zwischen 1926 und 1942 entstand, spielt vor 3000 Jahren. Gewöhnlich liest man ihn deshalb so, als sei er seinem politikskeptischen Autor Zufluchtstätte vor den Widrigkeiten der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus gewesen: Mann habe sich hier in einer fernen, intakten und unpolitischen Welt eingerichtet. Eine Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte wird allenfalls dem letzten Teil der Tetralogie zugebilligt, in dem Joseph Staatsmann wird. Hingegen zeigt diese Arbeit, daß der Roman sich von der ersten Seite an mit den politischen Anforderungen beschäftigt, denen der bis 1918 bekennende Unpolitische nicht mehr ausweichen kann. Er ist aufs engste mit seiner Entstehungszeit verknüpft.